Sonntag, 11. März 2012

Ein altsächsisches Ghostword

U.a. von J.H. Gallée, Vorstudien zu einem altniederdeutschen Wörterbuche, 1903 [1977], S. 180 und F. Holthausen, Altsächsisches Wörterbuch, 1954, S. 42 (auch noch erwähnt im Althochdeutschen Wörterbuch [Leipzig], Band 5, S. 297) wird für das Altsächsische das Wort kokar, -or 'Köcher' angesetzt. Es handelt sich um den Beleg Gl. 3,682,72: cochar . faretra. Die Handschrift wurde früher dem Altsächsischen zugeordnet, jedoch jetzt dem Mittelfränkischen zugeschlagen (vgl. R. Bergmann - St. Stricker, Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, 2005, Nr. 52). Auch der Beleg selbt zeigt eindeutig althochdeutschen Lautstand. Das Wort ist demzufolge auch zurecht nicht bei H. Tiefenbach, Altsächsisches Handwörterbuch aufgeführt. Für das Altsächsische ist das Wort somit zu streichen.

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