Freitag, 13. April 2012

New runic inscription from Thüringen

A new runic inscription on a comb of deer antler from the 3rd century AD has been discovered in the Germanic village of Frienstedt. It bears the inscription kaba (with a Wenderune k), apparently 'comb'. Interesting is both the early date of the inscription and the ending -a. More information (with pictures) can be found here and here. A good picture is this one (source: http://images.derstandard.at/2012/04/13/1334143495098.jpg):

Montag, 2. April 2012

-focla in der Lex Salica

Die Endung -a in -focla, das mehrfach in der Lex Salica erscheint, hat bisher noch keine befriedigende Erklärung gefunden. Es gibt in der Literatur zwei Vorschläge (vgl. dazu zuletzt D. Boutkan, The Germanic 'Auslautgesetze', Amsterdam/New York 1995, S. 171f.:
1. Sie wird als Beweis für Entwicklung des Nom.Sg.s der m. a-St. urgerm. *-az > westgerm. *-a > einzelsprachlich -Ø angeführt;
2. Sie wird als eine Akk.Sg.-Form, die für den Nom. steht, aufgefasst; im Akk.Sg. soll das auslautende *-a länger erhalten geblieben sein.

Beide Erklärungen scheinen jedoch wenig wahrscheinlich. Ein Blick in die Handschriften zeigt, dass -focla mehrfach mit sunt verbunden ist (mallobergo ortfocla sunt; vgl. dMGH). Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass die Form -focla einen Nom.Pl. darstellt, in der das auslautende -a völlig lautgesetzlich wäre - eine genaue Ausarbeitung ist in Vorbereitung!